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Jackie
Joël Baqué, Übersetzung: Rüdiger Fischer
jackie ringt die hände in erwartung einer katastrophe, die aus dem boden seines zimmers hervorbrechen wird, an genau dem punkt, den seine berechnungen immer von neuem bestimmen, mit denen er begonnen hat, als er elf jahre alt war und den kadaver seines hundes da liegen sah, wo vorher der lebendige hund gewesen war

nachdem er jean-bernard paul jeanne rené alphonse und sophie versammelt hatte, damit sie jimi hendrix auf der gitarre und andere musik hören, geschah es, daß diese asylbewohner zwar den von elektrizität gesättigten sound von jimi hendrix wahrnahmen, aber für jeden anderen klang undurchdringlich blieben, der gegen ihre hirne prallte oder sie ohne größere wirkung durchdrang, wie die kunst der museen sie auf denjenigen ausübt, der ein ins heft eines schülers gekritzeltes männchen sieht oder eine graffitimalerei auf den mauern, hinter denen leidende eingesperrt sind oder waren, und die platte von jimi hendrix wurde von rené gestohlen, dessen unvernunft darin besteht, daß er zusammengedrängtes und zusammengezogenes immer wieder berührt und betastet, wie zum beispiel samenkörner, wurzeln, knollen und sein eigenes gesicht, das er packt und mit vollen händen knetet, weshalb es geschwollen und violett ist

rémy schwankt hin und her wie ein kaiserpinguin beim hochzeitstanz, welcher aus reglosigkeit besteht, die kaum unterbrochen wird von einem zittern nach beiden seiten der pathetischen achse des tieres, das aufs polareis gesetzt wurde wie rémy wegen mißhandlung auf eine nie schmelzende eisscholle, weshalb er mit großer langsamkeit schwankt und seine langsamen und sanften bewegungen kein vorspiel für eine paarung sind, sondern das davontreiben eines eisblocks

gilles, den starker frost befallen hat, entfernt sich nie von einem punkt in sich selbst, weshalb seine arme eng an seinem körper haften bleiben, während seine beine sich so wenig wie möglich spreizen, was eine dem geschmolzenen winkel seines geistes angemessene fortbewegung ergibt

weil ein großes sprachenfest organisiert worden war, stieß ein jeder die laute aus, die seinem unregelmäßigen funktionieren entsprachen, und dieses gemeinsame loslassen verursachte eine große erregung im mund- und nasenbereich, und da louis stumm war, erfand er für diese gelegenheit eine räumliche begeisterung, die sich in schnellen bewegungen in alle richtungen ausdrückte, wobei er seinen behendesten gliedern freien lauf ließ




Unveröffentlichter Auszug aus einer Arbeit, von der einige andere Teile online (action_writing, Sitaudis) zu lesen sind oder ende 2oo5 in den Zeitschriften Le Quartanier und Hapax erscheinen werden.
Joël Baqué: über den Autor
Rüdiger Fischer: über den Übersetzer