das gefrorene meer, jahrgang 2008
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A rival

Names flow from her mouth as so many hearty allies;
she’s breezy host to a horde of stars
she keeps and scatters to her liking, Mr. A
of the flawless phrasing, Madame B., who has won
many prizes, astonishing Miss C (recently up
to no good) and sweet Sir X, of whom I may have heard.

Pert, able and a born joiner, she has done well
by a ruthless study of the golden room where
everyone matters, peering through curtains to catch
the unsurpassable swirl of a skirt,
straining to hear the guests’ after-dinner laughter
and dancing their measures again and again until
she knew the password and stroke grandly in
while outside, bard of the usual, I haggled with the bouncer.

Now, dazzling comes so easily that she seems
always to have been there. Robust with nurture,
she inhabits the room in gowns of dreamiest satin
and often, as parties reach their pitch,
can be seen enchanting kings.
Annoying exile, I scud into snows whose
elegant steeps and hollows I find no voice for,
sit under frail skeletons of trees
whose leafless tops show the sky at its darkest
and whose roots, drowned in soil, can’t touch me.

If life’s a pose, no one can fairly blame her.
And if, seeing me at the window late one night
cold from the crazy paths of alien towns,
she shuts it and so forgets me (the distance tyranny
of shadows, the hot gnashing teeth of doubt),
it is ample recompense when, in fragrant flavourful air,
warmed by a fire that has blazed for centuries,
she dips her pen in a lake of ink, and the pen flies.


Eine Rivalin

Namen flogen aus ihrem Mund als muntere Verbündete;
ein toller Wirt für eine Horde Sterne ist sie,
die ihre Vorlieben bewahrt und wieder zerstreut, Mr. A
der lupenreinen Phrasen, Madame B., die unzählige
Preise gewonnen hat, die erstaunliche Miss C. (die
in letzter Zeit nichts Gutes im Schilde führt), und
der süße Sir X, von dem ich sicher schon gehört habe.

Kess, aalglatt, zum Mitmachen geboren, beherrscht sie
das gnadenlose Taxieren des goldenen Raums, in dem
jeder zählt, aus dem Effeff, späht hinter Gardinen
nach dem unübertrefflichen Schwung eines Rockes,
und lauert auf das Nach-dem-Abendessen-Gelächter der Gäste.
Sie hat die ungeschriebenen Regeln solange getanzt
bis sie das password wusste und, Sängerin des Gewöhnlichen,
bereits hineinschlüpfte während sie noch draußen stand,
ich feilschte mit dem Rausschmeißer.

Und dieses Schillern kommt so selbstverständlich daher, dass man
meint, sie sei immer schon da gewesen. In ihrer gepflegten Robustheit
bewohnt sie den Raum in Abendkleidern aus verträumtestem Satin
und oft, wenn Parties ihrem Höhepunkt entgegen schreiten,
kann man bezaubernde Könige erblicken.
Langweiliges Exil, ich eile in den Schnee, für dessen
elegante Hänge und Höhlen ich keine Stimme finde,
sitze unter gebrechlichen Baumskletten
deren blattlose Höhen das Dunkelste des Himmels zeigen
und dessen Wurzeln, die im Erdreich ertrinken,
mich nicht berühren können.

Wenn Leben eine Pose ist, kann niemand sie ernsthaft schelten.
Und wenn sie mich am späten Abend, kalt von verrückten Wanderungen
durch fremde Städte, am Fenster sieht, es schließt
und mich vergisst (die ferne Tyrannei der Schatten,
die heiß knirschenden Zähne des Zweifels)
ist es reichlich Entschädigung wenn sie, in milder, duftender Luft,
erwärmt von einem Feuer, das seit Jahrhunderten brennt,
ihren Füllhalter in ein Meer von Tinte taucht, und der Füllhalter fliegt.



Robert Quentin























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